Fabian Ohrfandl gewinnt erstes Rennen, im zweiten Heat belegen Lukas Niedertscheider, Christoph Zellhofer, Fabian Ohrfandl und Max Zellhofer hinter den Ungarn Balasz Hartmann und Moric Csermely die Plätze Drei bis Sechs. In der Gesamt Punktewertung liegen drei Österreicher an der Spitze.
Fotos: Suzuki Team Austria
Auf dem Slovakia Ring ging an diesem Wochenende die dritte Runde im SUZUKI SWIFT Cup EUROPE mit zwei Rennen am Samstag und Sonntag über die Bühne. Insgesamt waren 21 Piloten aus den Ländern Polen, Ungarn, Niederlande, Schweiz und Österreich am Start. Das heimische Aufgebot war diesmal etwas reduziert, die Gründe lagen im beruflichen und urlaubsbedingten Bereich. Trotzdem war es das Ziel an die bisherigen Erfolge im heurigen Jahr anzuschließen.
Das heimische Aufgebot bestand aus Titelverteidiger Fabian Ohrfandl, Max und Christoph Zellhofer, Lukas Puchinger, Lukas Niedertscheider und ganz besonders erfreulich, der erst 19-jährigen Jorden Dolischka, die damit ihr Debut in dieser Serie feierte.
Im Qualifying am Freitag war der Pole Aleks Sowka der schnellste Mann. Trotzdem wird er im 1. Rennen nicht von der Poleposition aus ins Rennen gehen, der Grund ist einfach, er wurde beim letzten Rennen auf dem Red Bull Ring von den Sportkommissaren wegen eines sportlichen Vergehens bestraft und muss so im ersten Rennen vom letzten Platz aus, starten. Bester Österreicher war Fabian Ohrfandl als Zweiter, er kann somit aus der Poleposition starten. Neben ihm in der ersten Reihe Moric Csermely aus Ungarn, dann die beiden Ungarn Balazs Hartmann und Janos Csik und in Reihe Drei Max und Christoph Zellhofer. Lukas Puchinger startet als Zehnter, Jorden Dolischka bei ihrem Debut wurde Zwölfte und Lukas Niedertscheider kämpfte mit Problemen am Steuergerät und wurde Dreizehnter.
Im 1. Rennen, um es gleich vorwegzusagen, feierte Titelverteidiger Fabian Ohrfandl einen Start- Zielsieg. Er konnte seine Poleposition bestens nützen und konnte während der 10 Runden seinen schärfsten Verfolger Balasz Hartmann immer auf Distanz halten. Ebenfalls auf dem Podium zu finden war der Ungar Moric Csermely, der während des Rennens durch ständiges Schlangenfahren auf den Geraden negativ auffiel. Auf den Plätzen Vier und Fünf landeten nach harten Auseinandersetzungen die beiden Zellhofers. Dabei profitierte Christoph von einer Fastkollission seines Vaters Max mit einem Ungarn und konnte dabei beide überholen, was im Endklassement Rang Vier vor Max Zellhofer bedeutete. Den österreichischen Mannschaftserfolg komplettierte der Osttiroler Lukas Niedertscheider, der seine Probleme aus dem Qualifying mit dem Steuergerät in den Griff bekam und Sechster wurde. Viel Pech hatte der gebürtige Oberösterreicher Lukas Puchinger, der sich an die achte Stelle vorarbeiten konnte. Der jetzt für die Schweiz startende ehemalige Motorradrennfahrer wurde innerhalb von zwei Runden zweimal vom Ungarn Gergo Racz angefahren, beim zweiten Mal so heftig, dass beide Piloten vorzeitig aufgeben mussten.
Gespannt war man auf das Debüt der 19-jährigen Jorden Dolischka die auf dem Slowakiaring in der Endabrechnung den elften Platz belegte, da der Pole Fabian Dybionka als Jugendlicher an anderer Stelle gewertet wird. Trotzdem ist ihr zu diesem Debüt zu gratulieren, sie blieb fehlerfrei und auch ihr Rückstand war mit nur etwas mehr als einer Minute durchaus vielversprechend. Pech hatte der hohe Favorit Aleks Sowka aus Polen. Er musste auf Grund einer sportlichen Unregelmäßigkeit vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen, konnte sich aber innerhalb weniger Runden auf den siebenten Platz nach vorkämpfen. Dann setzten Getriebeprobleme ein, die ihn auf den elften Endrang zurückwarfen.
Die Interviews der besten drei Österreicher und der Debütantin:
Sieger Fabian Ohrfandl:“Bei mir hat diesmal der Start bestens geklappt. Ich konnte meinen Verfolger Hartmann eigentlich immer im Griff halten, erst gegen Ende des Rennens hatte er die besseren Reifen als ich und kam mir bedrohlich nahe. Aber schlussendlich war mein Start-Zielerfolg für mich sehr wichtig, nachdem es heuer noch nicht so richtig geklappt hat.“
Auf dem zweiten Platz und Vierter Gesamt landete Christoph Zellhofer:“ Ich habe schon die ganze Woche über mit gesundheitlichen Problemen gekämpft und diese auch schon im Qualifying gespürt. Beim Rennen ist es etwas besser gegangen. Ich war ständig in harte Kämpfe verwickelt, vor allem Csermely hat mir das Leben schwer gemacht. Ich bin nicht an ihm vorbeigekommen. Einmal hatte mein Vater vor mir einen Quersteher, ich konnte nicht ganz ausweichen und habe seinen Wagen berührt. Sonst war ich mit dem Rennverlauf zufrieden.“
Drittbester Österreicher und Gesamtfünfter wurde Max Zellhofer:“ Der Start war wieder super. Nach der ersten Runde war ich vom fünften Platz aus bereits Dritter. Dann hatte ich beinharte Auseinandersetzungen mit meinen Mitbewerbern, einmal hat mich ein Quersteher fast aus dem Rennen geworfen. Da habe ich einige Plätze verloren und musste in der letzten Runde mächtig zurück kämpfen.“
Jorden Dolischka:“Natürlich habe ich mir mehr erwartet, der Speed der hier gefahren wird ist sehr hoch, ich muss mich erst viel mehr an das Auto gewöhnen, derzeit bin ich noch zu ungeduldig.“
2 Rennen: Hier wurde was die ersten Acht des 1. Rennens betrifft, die Startreihenfolge umgedreht. Erste Reihe für die beiden Ungarn Csik und Csuzi, dann Lukas Niedertscheider und Max Zellhofer, dritte Reihe mit Moric Csermely und Christoph Zellhofer und vierte Reihe Fabian Ohrfandl und Balasz Hartmann.
Das Rennen begann mit einem Sensationsstart von Balasz Hartmann. Der Ungar startete aus der siebenten Position und war nach der ersten Runde bereits an der Spitze der zwanzig Piloten. Damit legte er auch den Grundstein für seinen späteren Sieg nach 10 Runden vor seinem Landsmann Moric Csermely, der ebenfalls durch einen ausgezeichneten Start sich vom sechsten Platz an die zweite Stelle vorschieben konnte. Aber auch bei den Österreichern gibt es mit Max Zellhofer einen Superstarter. Der Niederösterreicher kam aus der vierten Position und setzte sich an die zweite Stelle, ehe er von Csermely abgelöst wurde. Für die Österreicher wurde es dann in der 5. Runde wieder spannend. Hier gelang es dem Osttiroler Lukas Niedertscheider sowohl an Christoph und auch an Max Zellhofer vorbeizugehen und sich so einen Podiumsplatz zu sichern. Von rückwärts stürmte der Sieger von gestern Fabian Ohrfandl nach vorne und wurde noch Fünfter vor Max Zellhofer. Damit feierten die Österreicher mit den Plätzen Drei bis Sechs einen großartigen Mannschaftserfolg. Ein Wort noch zu den übrigen beiden heimischen Startern. Der gebürtige Oberösterreicher, der jetzt für die Schweiz startet, Lukas Puchinger kämpfte mit technischen Schwierigkeiten und wurde Elfter und Debütantin Jorden Dolischka belegte nach einer guten fehlerfreien Leistung das Rennen als Zwölfte, wobei sie heute schon schnellere Rundenzeiten erzielte, als gestern.
Noch die Stimmen der Österreicher:“ Lukas Niedertscheider als Gesamtdritter und bester Österreicher:“ Für mich war es ein sehr spannendes Rennen. Nachdem ich den Start versemmelt habe, konnte ich mich erst etwas später nach vorarbeiten. Einige Zeit hatte ich noch Hoffnungen auf den zweiten Platz, es hat aber nicht mehr gereicht. Ich bin jedenfalls glücklich bester Österreicher geworden zu sein.“
Christoph Zellhofer als Vierter und zweitbester Österreicher:“ Das Rennen war hart aber immer fair. Leider habe ich schon am Beginn des Rennens einen Curb überfahren, dabei ist durch vorangegangene Regenfälle ziemlich viel Schmutz auf meine Windschutzscheibe gekommen und ich habe einige Zeit fast nichts gesehen. Die Situation war schwierig, aber das kommt immer wieder einmal vor.“
Fabian Ohrfandl als Gesamtfünfter und drittbester Österreicher:“ Ich habe wieder einmal keine Gänge hineingebracht, den Grund dafür muss ich erst analysieren. Sonst hat alles gepasst, der Sieg gestern hat mir Selbstvertrauen gegeben.“
Das nächste Renn-Wochenende des SUZUKI SWIFT Cup Europe findet vom 23.- 25. Juni im polnischen Poznan statt.
Cupstand und Resultate:
Sportpressedienst
Armin Holenia
Wolfgang Nowak
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