Michael Böhm hat nach seinem Unfall im Rebenland seine Schlagkraft wiedergefunden / Im Lavanttal wird der Sieg in der Division II angepeilt.
Foto: Walter Vogler
Der erste Schreck ist verflogen. Nachdem das Suzuki-Duo Michael Böhm und Katrin Becker bei der abgelaufenen Rebenland-Rallye den möglichen Siegerkranz gegen schmerzhafte Prellungen eingetauscht hatte, stehen die Vorbereitungen auf die kommende Lavanttal-Rallye am 11./12. April schon wieder im Vordergrund.
"Laut Teamchef Max Zellhofer sind am Auto zum Glück keine technischen Teile beschädigt. Sprich, Getriebe und Motor sind okay. Alles andere ist Spenglerarbeit, und die sind schon fest dabei, die Karosserie wieder ansehnlich zu machen", erzählt Böhm. "Ich habe mir die Situation vor dem Ausritt noch sehr oft am Computer angesehen. Es war ein Blackout von mir. Ich habe die Ansage von Katrin einfach nicht wahrgenommen. Und zusätzlich dürfte ich auch einen kleinen Fehler im Schrieb gemacht haben. Daran werde ich mit Katrin in Zukunft noch besser arbeiten." Egal, vorbei, abgehakt, vergessen - denn die Zukunft liegt im Lavanttal!
Beim dritten Rallye-Staatsmeisterschaftslauf der Saison in Wolfsberg beginnt das Spiel um Sieg und Titel für die Suzuki-1600-Crew von vorne, nur mit dem Unterschied, dass mit dem Rebenland-Fauxpas ein Streichresultat nun weg ist und ein bereits zweites im erst dritten Lauf relativ fatal wäre. Böhm: "Dessen bin ich mir bewusst, und die Aufgabe wird dadurch nicht leichter, aber wenn ich mich davon nervös machen lassen würde, dann müsste ich mit sofortiger Wirkung meine Karriere beenden." Dafür ist der Fast-Vierziger jedoch erstens zu jung und zweitens zu erfolgreich. Die Verteidigung des Staatsmeistertitels ist noch immer erstes Ziel in der noch fast frischen Saison. Und da kommt das Lavanttal gerade recht. "Eine wunderschöne Rallye, bei der ich mich immer sehr wohl gefühlt habe. Letztes Jahr haben wir dort einen sehr guten zweiten Platz geholt. Den wollen wir heuer noch toppen." Die größte Gefahr scheint dabei gar nicht vom überraschend in der Meisterschaft führenden Ungarn Kristof Klausz, sondern vom schnellen Slowenen Aleks Humar auszugehen. Der Renault-Clio-Pilot hat im Rebenland gewonnen. Allerdings erst, als Michael Böhm offensichtlich vor lauter Vorfreude auf den bereits in der Tasche geglaubten Sieg sein Gehör im Service liegen gelassen hatte.
Sportpressedienst
Armin Holenia
Wolfgang Nowak |