Trotz harter Konkurrenz haben Michael Böhm und Katrin Becker bei der Jännerrallye in Freistadt das Podest in der 2WD-Wertung im Visier.
Fotos: Harald Illmer; Auto Aktuell
Es gibt einige Möglichkeiten. Zum Beispiel, dass Michael Böhm das ganze Jahr lang brav war und sich das Christkind dafür erkenntlich gezeigt hat. Oder Michael Böhm war nicht brav und das Christkind wollte ihn trotzdem belohnen (für den Rallye-Staatsmeistertitel in der 2WD-Wertung zum Beispiel). Oder Michael Böhm war weder brav noch nicht brav und das Christkind ist einfach ein Rallyefan, welcher das FIA-Reifenreglement für die Jännerrrallye richtig gelesen und dementsprechend interpretiert hat.
Wie auch immer: Tatsache ist das besagtes Christkind einer auch medial hochgepushten Reifenhysterie bezüglich dem Rallye-Saisonauftakt vom 3. bis 5. Jänner in Freistadt zumindest im Hause Böhm ein Ende gesetzt hat. "Genau am 24. Dezember haben wir den Erhalt der laut Ausschreibung genehmigten Reifen für die Jännerrallye fixiert", ist der Suzuki-1600-Pilot aus Niederösterreich erleichtert. Wenngleich er nicht ganz beruhigt ist. "Für eine Schneefahrbahn sind wir damit bestens gerüstet. Wie die Reifen jedoch auf Asphalt reagieren, da haben wir keinerlei Erfahrungswerte. Und weil die FIA verbietet, dass die Reifen nachgeschnitten werden dürfen, wird das halt irgendwie ein Glücksspiel. Aber in erster Linie bin ich einmal happy über das Geschenk."
Auf die sportliche Herausforderung, die beim Start zur Europa- sowie auch österreichischen Meisterschaft wartet, freut sich das Duo Michael Böhm und Copilotin Katrin Becker natürlich besonders. "Ein internationaler Vergleich ist eben hochwertiger einzuschätzen als ein nationaler." So wartet im Mühlviertelneben dem Deutschen Wolf-Dieter Ihle im Citroen DS3, dem Slowenen Rok Turk im Peugeot 208 oder dem hochmotivierten Raffael Sulzinger aus Passau im Ford Fiesta R2 auch der aktuelle 2WD-Europameister Zoltan Bessenyey aus Ungarn im Honda Civic R3 auf Böhm. Doch dieser gibt sich kampfbereit. "Erstens habe ich nach unserem letztjährigen Aus nach technischen Defekt sowieso noch eine Rechnung mit der Jännerrallye offen. Zweitens glaube ich, ohne jetzt respektlos zu wirken, dass wir vom Speed her mit allen unseren Gegnern mithalten können. Ein Platz auf dem Podest sollte drin sein." Wobei jede andere Einstellung hinsichtlich einer angestrebten Verteidigung des Staatsmeistertitels freilich unangebracht wäre.
Sportpressedienst
Armin Holenia
Wolfgang Nowak |