DAS
PECH VON HERMANN NEUBAUER ENTSCHEIDET DIE 2WD-ÖM!
- Der Suzuki
Junior Team Austria Pilot fällt nach herausragender
Fahrt unverschuldet aus
- Mit fast einer Minute Vorsprung hatte Neubauer der
Rallye seinen Stempel aufgedrückt
Es war einfach nicht
das Jahr des Hermann Neubauer: Immer wieder machte
die sonst so zuverlässige Technik dem schnellen
Youngster einen Strich durch die Rechnung. Dennoch
war der Kampf um die erstmals ausgeschriebene 2WD-Staatsmeisterschaft
vor dem letzten Lauf im Waldviertel noch immer völlig
offen: Auch Hauptkonkurrent Hannes Danzinger hatte
mit Technik-Troubles zu kämpfen, und so hing
alles von der Leistung der beiden Piloten beim finalen
Staatsmeisterschaftslauf ab. Die Traditionsrallye
rund um Horn präsentierte sich dabei attraktiv
wie schon lange nicht mehr, die Sonderprüfungen,
viele davon mit hohem Schotteranteil, wurden von allen
Seiten hoch gelobt, und auch das Herbstwetter verzichtete
auf Regen oder gar Schneefall.
Hermann Neubauer startete
aggressiv wie schon lange nicht, die Zusammenarbeit
mit „Ersatz-Co“ Bernhard Ettel klappte
vom ersten Meter an hervorragend. Mit tollen SP-Zeiten
setzte er Hannes Danzinger gehörig unter Druck,
übernahm auch die Führung in der 2WD-Wertung
und konnte sich nach einem Dreher seines Konkurrenten
absetzen. Am zweiten Tag lief es dann noch besser,
Hermann Neubauer fuhr souverän, kontrollierte
und vergrößerte den Vorsprung auf über
40 Sekunden. Bis dahin lief der Suzuki Swift S1600
wie ein Uhrwerk, es gab nicht das geringste Problem.
Bis auf der vorletzten SP, der 28 Kilometer langen
„Königs-Prüfung“ Wolfshoferamt,
das Undenkbare passierte: Beim Anbremsen eines Abzweigs
verlor er plötzlich und ohne jede Vorwarnung
das linke Vorderrad. „Ich weiß nicht,
was ich sagen soll“, war der Salzburger am Boden
zerstört: „Ich verstehe das nicht. Wir
haben nichts touchiert, es gab auch sonst keinerlei
Probleme. Und plötzlich ist das Rad weg. Ich
habe dann noch versucht, weiterzufahren, aber auf
der Bremsscheibe ist das sinnlos. Da hätten wir
nur das Auto kaputt gemacht. Es sind alle vier Radbolzen
ausgebrochen… Dass so etwas passiert, ist an
und für sich schon so gut wie unmöglich.
Aber dass mir das ein paar Kilometer vor dem Ziel
und vor dem größten Erfolg meiner Karriere
passiert, das ist einfach unfassbar.“ Der 2WD
Vizemeister-Titel, den Hermann Neubauer trotz seines
Ausfalls erobert hat, ist dabei verständlicherweise
kein Trost. Nichtsdestotrotz weiß er, dass der
neue Staatsmeister den Titel nicht per Zufall gewonnen
hat: „Ich möchte dem Hannes gratulieren,
er hat dieses Jahr auch schon viel Pech gehabt und
er ist sauschnell, er hat den Titel genauso verdient.“
Teamchef Max Zellhofer
war indes mindestens ebenso geknickt wie sein Fahrer:
„Es hat einfach nicht sein sollen, ich weiß
auch nicht. Ich bin selbst sehr niedergeschlagen,
soviel Pech ist schwer zu packen. Aber leider, so
ist der Rallyesport. Innerhalb einer Sekunde ändert
sich alles, ohne dass man es vorher ahnen kann. Der
Defekt war nicht vorauszusehen, wir haben vor der
Rallye alles gewechselt, alles kontrolliert. Im Endeffekt
hat ein kleiner Technik-Defekt die bislang beste Rallye
zerstört, die der Hermann jemals gefahren ist.
Man kann ihm zu seiner Leistung nur gratulieren, das
war eine unglaublich souveräne Vorstellung. Er
ist vom ersten Meter an perfekt gefahren, er hat sich
wirklich überhaupt nichts vorzuwerfen. Es tut
mir sehr leid für ihn.“
Suzuki
Junior Team Austria PR
Manfred Wolf