NEUBAUER HAFTET
IN MARIBOR DAS PECH AN DEN FERSEN!
- Von der ersten
Sonderprüfung an plagen Hermann Neubauer alle
möglichen Probleme
- Der Suzuki Junior Team Austria Pilot übt sich
in „Schadensbegrenzung“ und holt Punkte
Das Jahr 2011 scheint
nicht das Jahr des Titelverteidigers in der 2WD-Wertung
zu sein, für Hermann Neubauer will es einfach
nicht so recht funktionieren. Nachdem man schon in
Pinggau bei der Bosch Super plus Rallye mit vielen
Problemen zu kämpfen hatte und auch die Castrol
Edge Judenburg-Pölstal Rallye alles andere als
rund lief, hoffte man auf mehr Glück beim einzigen
Auslands-Auftritt der österreichischen Rallye
Staatsmeisterschaft, der Rally Maribor. Doch erstens
kommt es anders und zweitens…
Dass Ex-PWRC-Weltmeister
Andreas Aigner im leistungsstärkeren Fahrzeug
eine voraussichtlich unschlagbare Kombination ist,
war dem Duo Hermann Neubauer/André Kachel schon
vor der Rallye klar gewesen. Neubauers deutscher Co-Pilot,
immerhin regierender Weltmeister der JWRC, umriss
vor der Rallye die Taktik: „Wir wollen den Abstand
auf den Andreas so gering wie möglich halten
und zeigen, was im Suzuki Swift S1600 und vor allem
auch in uns steckt. Am Ende gilt es, so viele Punkte
wie nur möglich mitzunehmen, schlussendlich ist
die 2WD-Meisterschaft unglaublich hart umkämpft!“
Sein „Chauffeur“,
der Salzburger Hermann Neubauer, war also voll motiviert
– doch das hatte sich spätestens nach der
zweiten Sonderprüfung am Freitagnachmittag schlagartig
geändert: „Der ganze Krampf hat ja bereits
auf der allerersten Sonderprüfung begonnen“,
erzählt der Youngster: „Da war ich viel
zu aggressiv unterwegs, hab’ das Auto überfahren
und keinen Rhythmus gefunden. Dabei habe ich mir auch
noch einen schleichenden Patschen eingefahren, so
musste ich vor der zweiten SP einen Regenreifen als
Ersatz aufziehen – die hatten wir mit, weil
es nach Regen aussah. Und ab der zweiten Sonderprüfung
kamen dann die Probleme mit der Benzinpumpe, wir hatten
ständig Motoraussetzer. Das wurde am Rundkurs
so schlimm, dass wir extrem viel Zeit verloren.“
So setzte das Team eben
auf die zweite Etappe, die Chancen auf den zweiten
Platz waren trotz aller Probleme noch intakt: „Wir
haben super begonnen“, so Hermann Neubauer,
„der Rhythmus hat gepasst. Bis nach zehn Kilometern
die Halbachse so abgerissen ist, dass ein Teil in
das Differential fiel. Da ging gar nichts mehr, das
kostete uns zusätzlich über zwei Minuten.
Zwar konnte das Team das Getriebe tauschen und den
Schaden beheben, aber bei der darauf folgenden Attacke
– ich wollte den Hannes (Danzinger, Anm.) noch
holen – hab’ ich übertrieben und
bin in der Zielkurve der SP in einen kleinen Graben
gerutscht. Da war niemand, keine Zuseher, nichts.
Dreieinhalb Minuten hat es gedauert, bis wir da wieder
raus waren. Über fünfeinhalb Minuten in
zwei Sondeprüfungen zu verlieren, das tut schon
weh. Am Nachmittag habe ich wenigstens noch den Michi
Kogler abgefangen und so ein paar Punkte geholt…
Einfach eine beschissene Rallye, dennoch ein großes
Dankeschön ans Team, das super gearbeitet hat.
Ein Getriebewechsel in 25 Minuten ist eine tolle Leistung.
Jetzt muss ich halt die Schneebergland Rallye gewinnen,
hilft nichts. Irgendwann muss es ja besser werden.
Aufgegeben wird maximal ein Brief, aber sicher nicht
der Kampf um die 2WD-Meisterschaft!“
Endergebnis 2WD-Wertung
nach der 2. Etappe (11 von 11 Sonderprüfungen):
1. Andreas Aigner/Daniela Ertl, Renault Clio
R3 Maxi, 1:40:04,0 Stunden
2. Hannes Danzinger/Pia Maria Schirnhofer, Ford Fiesta
R2, + 3:53,9
3. Daniel Wollinger/Michael Kleibenzettl, Citroen
DS3 R3, + 4:47,9
4. Michael Böhm/Martin Sztachovics-Tomasini,
Abarth 500 R3T, + 5:22,5
5. Friderik Vajnhandl/Jaka Cevc, Citroen C2 R2, +
6:45,4
6. Hermann Neubauer/Andrè Kachel, Suzuki Swift
S1600, + 7:42,9 Minuten
Zwischenstand
in der 2WD-Wertung (nach 5 von 8 Läufen):
1. Hannes Danzinger, Ford Fiesta R2B, 72 Punkte
2. Michael Böhm, Abarth 500 R3T, 70
3. Hermann Neubauer, Suzuki Swift S1600, 64
4. Michael Kogler, VW Scirocco TDI, 48
5. Andreas Aigner, Renault Clio R3 Maxi, 40
6. Daniel Wollinger, Citroen DS3 R3, 38
7. Carlo Fornasiero, Renault Clio R3, 28
6. Martin Zellhofer, Suzuki Swift S1600, 26
Suzuki
Junior Team Austria PR
Manfred Wolf