Vorzeitiges Ende nach
vielversprechendem Auftakt!
Fotos:
Harald Illmer, Daniel Fessl
Die 30. Internationale Jännerrallye wurde, wie
schon im Vorfeld zu erwarten war, zur außergewöhnlichen
Herausforderung für ihre Teilnehmer. Der erste
Lauf zur Rallye-Europameisterschaft (ERC) beziehungsweise
zur österreichischen und tschechischen Meisterschaft,
hielt Schnee, Eis, Regen, Schlamm, Nebel und Sturmböen
bereit. Die Reifenwahl wurde vor allem auf der ersten
Etappe zur reinen Glückssache, doch auch am zweiten
Tag wechselten die Bedingungen andauernd.
Das Suzuki-Duo Hermann
Neubauer und Bernhard Ettel ließ sich davon
anfangs nicht beeindrucken. Man startete mit dem Swift
S1600 blendend in die Rallye und lag nach drei Sonderprüfungen
in der 2WD-Wertung sogar in Führung. Doch dann
gab’s einen Dreher, nach dem das Auto nicht
gleich wieder anspringen wollte, eine falsche Reifenwahl,
eine Kollission mit einem Strohballen und zu guter
Letzt auch noch eine kaputte Frontscheibenheizung.
„Damit ist der Kampf um den Sieg in der 2WD-Wertung
der ERC eigentlich verloren“, so Neubauer im
Ziel der ersten Etappe. „Aber der morgige Tag
ist noch lange, da kann viel passieren…“
Der junge Salzburger
wusste zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht,
dass er auf der angesprochenen zweiten Etappe selbst
von mehr als bloß einem unerfreulichen Erlebnis
betroffen sein sollte: „Wir hatten das Auto
von Schotter- auf Asphalt-Set-Up umgebaut, das hat
leider überhaupt nicht funktioniert, ich hab’
keinen Grip gefunden. Danach wollt’ ich eigentlich
nur mehr den zweiten Platz in der ERC ohne Risiko
ins Ziel bringen. In einer Rechtskurve hab’
ich dann aber die Linie nicht hundertprozentig erwischt
und bin auf dem hinausgecutteten Schotter in die Wiese
rausgerutscht. Da waren sicher 300 Meter Platz –
und exakt an der Stelle, wo ich rausgeflogen bin,
war ein Kanal in der Wiese, der mir das linke Vorderrad
zerstört hat“, erzählt ein enttäuschter
Hermann Neubauer, der vor allem den verlorenen Punkten
nachtrauert: „So leicht wird’s bei den
nächsten Rallyes wohl keine Punkte mehr geben
.Andererseits war das sicher die schwierigste Rallye,
die ich je gefahren bin, da kann ein Fehler leider
sehr schnell passieren. Jetzt schauen wir in die Zukunft
und machen es das nächste Mal besser!“
Manfred Wolf